12. März 2024
Ich baue ein Haus! Aber von Anfang an...

Manchmal schubst einen das Leben aus der Komfortzone und Du denkst: "Oh nein, das nicht auch noch!" Aber dann, bei genauerem drüber nachdenken, entsteht Stück für Stück ein Plan und die Veränderung nimmt ihren Lauf!

Genau das ist mir passiert: Im letzten Sommer bekam ich von meinen Vermietern eine E-Mail, in der sie mir mitteilten, dass sie die Miete erhöhen würden. Zur Info: Seit mein Ex-Mann in 2018 ausgezogen ist, wohne ich allein in einem schönen, 128qm-großen Haus in Bornheim-Sechtem. Wir sind hier 2016 gemeinsam eingezogen und nach der Trennung bin ich geblieben, denn ich liebe dieses Haus und wollte nach meiner Ehe nicht auch noch mein Heim verlieren. Ich habe es immer liebevoll "mein goldenes Ei" genannt. Aber dieses Haus als Einzelperon zu mieten ist schon ein gewisser Luxus. Doch das war es mir immer wert! Denn für mich war es mehr als nur ein Haus - es war mein ZUHAUSE! Die Betonung liegt auf WAR.

Denn die Mieterhöhung hat mir einen ziemlichen Dämpfer versetzt und als auf die E-Mail dann noch ein nicht ganz so erfreuliches Telefonat mit meiner Vermieterin folgte, war mir klar - das will ich nicht mehr! Aber was ist die Alternative? Ein anderes Haus zur Miete finden? Zu teuer... In eine Wohnung ziehen? Mit einem Hund von Elis Größe so gut wie unmöglich und außerdem habe ich auch keine Lust mich mit vom Bellen genervten Nachbarn herumzuärgern. Nachdem ich in 2022 meinen Transporter zum Wohnmobil umgebaut hatte, kam mir auch der Gedanke ein größeres Fahrzeug, vielleicht einen LKW, auszubauen. Van life ist nicht so schlecht, macht aber irgendwie auch nur Sinn, wenn man rumreisen kann und nicht einmal pro Woche im Büro in der Kölner Innenstadt sein muss. ;-)

Allerdings gibt es in der Busbastler und Van Life Community auch viele Fans minimalistischer Lebensweisen und so war der Gedankengang vom ausgebauten LKW zum Tiny House nicht sooo weit. Und bei längerem spielen mit der Idee, gefiel sie mir immer besser! Durch das Reisen mit dem Bulli weiß ich, wie wenig man wirklich braucht, sowohl an Platz als auch an Dingen. Und sich im Loslassen zu üben schadet ja nie, denn das ist ja bekanntlich mit das schwerste im Leben. Außerdem wollte ich schon länger einen Neuanfang. Zwar hatte ich mit dem Gedanken gespielt ins Ausland zu gehen, aber dabei war ich immer wieder an Grenzen gestoßen. Was sollte ich da arbeiten? Da wäre ich ganz allein, ohne im Zweifel die Sprache zu können... Keine gute Idee. Aber ein eigenes kleines Haus, irgendwo im Grünen, nicht ganz so weit weg vom Job und meinen Freunden? Das gefiel mir!

Die Idee war geboren und wer mich kennt, weiß, jetzt musste ein Plan her! Also habe ich mich schlau gemacht, was es so gibt, wo und wie man sowas hinstellen kann, was es kostet, wer das baut... Ich habe mir im Westerwald verschiedene Modelle von Tiny Häusern angeschaut, habe nach Grundstücken gesucht oder anderen Möglichkeiten wo man ein Tiny House aufstellen kann, habe Interviews mit Menschen, die so leben, angehört und angeschaut, habe nach Finanzierungsmöglichkeiten gesucht, habe mich wirklich gut informiert und dabei immer mehr herausgefunden, was ich wirklich will!

Tja, und dann ging es irgendwie doch recht schnell und für mich bestätigte sich mal wieder meine Überzeugung "Wenn es richtig ist, ist es ganz leicht!"

Es öffneten sich plötzlich Türen und es begegneten mir Menschen zu genau den richtigen Zeiten! So hatte ich zum Beispiel einen Berater bei Finanzcheck, der so begeistert war von meiner Idee, dass er mir am Ende eine Empfehlung gab, an der er zwar nichts verdiente (Psst! Nicht seinem Chef sagen!), aber durch die ich zu einer sehr guten Finanzierung für meine kleine Mobilie kam. Nur so wurde die Umsetzung dieses Traums überhaupt möglich! Und dabei wollte ich Finanzcheck erst abwimmeln, denn ich hatte ja schon einen Termin mit der Interhyp gemacht, die jedoch dann wenig Interesse daran hatte mich zu unterstützen...

Bei der Suche nach einem Grundstück, am besten nicht zu weit von Köln entfernt, im Grüne, ruhig, etc., war ich zunächst wenig erfolgreich. Ein Baugrundstück zu kaufen war nicht drin und außerdem gibt es in Deutschland Bebauungspläne, die es einem fast unmöglich machen, irgendwo ein Tiny House hinzustellen. Und die Wohngebiete, in denen das möglich gewesen wäre, waren entweder schon komplett vergeben oder einfach auch nicht das, was mir vorschwebte. In einem Interview vom Radio Rhein-Sieg war ich jedoch auf einen Platz in der Nähe von Unkel gestoßen, auf dem ein Paar sich ein Tiny House als Alterswohnsitz gebaut hatte. Bei der weiteren Recherche bin ich dann auf einer Website gelandet, die seit 2019 nicht mehr aktualisiert worden war und ich dachte noch: "Na, ob es den Platz überhaupt noch gibt?" und hatte das auch erstmal zur Seite geschoben. Als ich dann aber an einem Freitagmorgen doch eine E-Mail hingeschickt hatte, bekam ich kurz darauf die Antwort, dass gerade eine Familie die Reservierung für ihr Grundstück zurück gegeben hätte und ich das gerne haben könnte! Echt jetzt? Zufälle gibt's! ;-)

Bei einem Termin am nächsten Tag bekam eine sehr informative Führung durch den nahegelegenen Wald und über den Ferien- und Wochenendplatz. Herr Dr. Born erzählte mir alles zur Geschichte, Aufbau und Organisation und zeigte mir auch die vielen schönen und unterschiedlichen Häuser. Und am Ende standen wir vor einem Grundstück und er sagte: "Ja, und das Grundstück hier können Sie direkt haben." Ui! Wie schön!
Aber Moment, was war denn mit dem Nachbargrundstück? Zu dem Zeitpunkt war es zwar eine einzige Baustelle, aber irgendwie zog es mich an. - "Naja, das richten wir gerade her. Das wird erst im Oktober zur Verfügung stehen." Noch besser! Da ich ja noch gar keinen genauen Plan hatte, wie das Haus später aussehen sollte, hätte ich so ja noch genug Zeit für die weitere Planung, ohne Kosten für die Pacht zu haben, denn es war ja erst der 1. Juli 2023.

Moment mal! Die Mieterhöhungmail war am 12. Mai 2023 gekommen. Ich hatte also innerhalb von 7 Wochen einen Plan für ein Tiny House entwickelt und sogar ein Grundstück gefunden. Nicht schlecht, oder?

Auch wenn zu dem Zeitpunkt noch nicht genau feststand, wie das Haus mal aussehen sollte, so hatte ich aber schon entschieden, wer mein Haus bauen würde. Bei der Suche nach einem Grundstück im Internet, war ich auch auf eine Anzeige der Zimmerei Ansgar Wolff gestoßen und fand unter www.wohnimkubus.de wunderschöne kleine Häuser. Nicht so, wie man Tiny Häuser im Allgemeinen kennt, mit Rädern, schmal und hoch. Vielmehr kleine Holzbungalows, gut isolierten, mit vielen großen Fenstern und wie ich finde sehr chic. Mit der Bauvorschrift auf dem Platz im Gepäck ging es also an die Planung. Aber wie das ablief und was dabei am Ende entstanden ist, werde ich in einem anderen Beitrag genauer beschreiben.

Ja, so wurde ein neuer Traum geboren! Und heute, weniger als ein Jahr später, stehe ich kurz vor Baubeginn. Nächste Woche geht es auf der Baustelle los! Ich werde hier berichten. Wenn Du Lust hast dabei zu sein, dann schau gerne immer mal wieder vorbei. Ich würde mich sehr freuen!

Und hier noch ein paar Eindrücke vom Grundstück am ersten Tag:

Grundstück 1
Eine einzige Baustelle. Aber man kann den Ausblick erahnen.
Grundstück 2
Vorne an der Ecke steht eine große Eiche.

 

 

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Hört (liest) sich toll an und genau das Richtige für Dich!

Ich wünsche Dir dass alles gut läuft und Du bald in der Badewanne liegen kannst!

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