06. März 2022
Große Dinge werfen ihre Schatten voraus...

Oder: Ein Traum geht in Erfüllung! Und das in diesen seltsamen Zeiten.

Als Eli vor knapp 2,5 Jahren zu mir kam, ging bereits ein großer Traum in Erfüllung: Mein erster eigener Hund! Seither habe ich es nicht eine Sekunde bereut. Wir sind ein tolles Team und wachsen immer mehr zusammen. Zur Zeit sind wir in unserer Hundeschule in einem Square Dog Kurs und ich bin immer wieder überrascht und total begeistert, wie schnell Eli lernt. Manchmal schneller als ich...

Aber zurück zu meinem Traum. Ich habe mir einen VW Bus gekauft! Naja, eigentlich ist es ein VW T5 Transporter. Doch wenn ich mit ihm fertig bin, wird er mein eigener "kleiner" Hippie-Bus sein. Davon habe ich schon so lange geträumt! In mir schlägt halt ein Hippie-Herz und dazu gehört einfach ein Bus. Und mit dem werden Eli und ich dann die Welt bereisen. Oder wenigstens Europa, so der Plan.
Doch bevor es auf große Fahrt gehen kann, muss ich den Transporter erstmal in ein Zuhause auf Rädern verwandeln. Da ich aber leider nicht zaubern kann, steht mir wohl einiges an Arbeit bevor. ABER: Ich freu mich riesig drauf!!!
Seit diese Idee in mir wächst, mache ich mich schlau, recherchiere, schaue Videos, höre Podcasts und spreche mit erfahrenen Busbastlern (von den Busbastlern Manuel und Christian gibt's übrigens einen sehr empfehlenswerten gleichnamigen Podcast). Ich plane, zeichne, mache Listen... und liebe es!! Endlich wieder ein Projekt!

Eigentlich hätte ich nicht gedacht, dass ich so schnell ein passendes Fahrzeug finde. Nur durch Zufall bin ich über ein anderes Angebot des Händlers auf diesen Wagen gestoßen. Da der Händler noch weitere T5 Transporter hatte und nur knapp eine Stunde von hier entfernt ist, bin ich spontan hingefahren und habe mir die Wagen angeschaut. Tja, und zwei Tage später bin ich nochmal mit meinem Bruder hin für eine Probefahrt.
Wir haben den Wagen in einer nahegelegenen Küs Station durchchecken lassen und da auch der Prüfer zufrieden war, habe ich mich tatsächlich entschieden, ihn zu nehmen.

Bis dahin war es ja recht einfach, sogar einfacher als gedacht. Was ich jedoch nicht berücksichtigt hatte, war, dass der Transporter eine LKW-Zulassung hat. Zwar spart das Steuern, aber dafür sind die Versicherungen meist teurer. Grün-/Braunäugig wie ich bin, dachte ich mir: "Dann melde ich ihn halt als PKW an. Immerhin gibt es das Fahrzeug ja auch baugleich als Multivan oder so." Nun, ganz so einfach ist es dann doch nicht, denn für einen PKW müsste ich eine zweite Sitzreihe einbauen, mit Gurten und allem Schnickschnack. Echt jetzt? Nein, danke.
Am Ende habe ich zum Glück eine Versicherung gefunden, die ähnlich günstig ist wie meine aktuelle PKW Versicherung. Und wenn der Umbau fertig ist, kriege ich hoffentlich (!) eine Wohnmobilzulassung. Dafür sind einige Voraussetzungen zu erfüllen, aber ich denke, das schaffe ich schon. Bis dahin fahre ich also LKW. Problem gelöst - Vertrag unterschrieben.

Wie vertraglich vereinbart, sollte der Händler den Bus noch zur HU/AU schicken. Doch dann stellte sich heraus, dass in den dänischen Papieren (ach ja, der Wagen kommt aus Dänemark) ein Tippfehler bei der Fahrgestellnummer ist. Damit ich später beim Straßenverkehrsamt keine Probleme mit der Zulassung bekomme, wurde ein Gutachten verlangt. Dazu musste der Händler nun mit dem Wagen zur DEKRA. Tja, und die DEKRA hat ihm aufgetragen, die Vorderreifen und die Querlenker zu erneuern... Das ist zwar blöd für ihn, aber für mich ist das ein großes Glück, denn so spare ich einiges an Geld und bin auch sicherer unterwegs. Zwar musste ich jetzt eine Woche länger warten, aber da wartet man doch gerne.
Am Freitag kamen dann endlich die Papiere und so kann ich am Mittwoch zum Straßenverkehrsamt und ihn zulassen. ENDLICH!!

Meinen Skoda Fabia habe ich übrigens auch problemloser verkauft als gedacht! Eigentlich wollte ich mir nur ein Angebot zur Aufbereitung des Wagens einholen. Am Ende hat ihn der Inhaber der Firma als Kundenersatzfahrzeug genommen und zwar zu dem Preis, den ich mir vorgestellt hatte. Ich konnte ihn sogar noch behalten und gebe ihn jetzt am Donnerstag ab. Das wird nicht ganz leicht, denn auch dieser Wagen war damals die Erfüllung eines Traumes und zwar: Einmal im Leben ein ganz neues Auto zu kaufen! Er war eine Tageszulassung und hatte nur 24 km auf dem Zähler. Ich habe ihn kurz nach dem Tod meiner Mutter gekauft und seit dem war er bei mir und hat mich nie wirklich im Stich gelassen. Doch jetzt ist es wohl an der Zeit Abschied zu nehmen. Aber er bleibt ja in der Nähe und vor allem wird er nochmal richtig schön gemacht und bekommt ein zweites Leben! Er wird es gut haben und ich kann ihn beruhigt loslassen.

Tja, irgendwie passt hier ganz gut die Weisheit:

"Wenn es richtig ist, ist es ganz leicht!"

Bisher ist es wirklich ganz leicht und läuft sogar besser als erwartet. So kann es weitergehen!

Allerdings ist es leider nicht überall auf der Welt leicht zur Zeit. Während ich mich hier auf mein neues Projekt freue, tobt in der Ukraine ein Krieg. Ein Krieg, angezettelt von Putin, basierend auf Falschaussagen, Ängsten und Gier nach Macht. Es macht mich fassungslos, dass sowas in unserer Zeit überhaupt noch möglich ist! Es macht mich wütend und es macht mir Angst. Zwischendurch kam mir der Gedanke: "Ich bastele demnächst am Bus und dann schlagen hier die Bomben ein..." Krieg war noch nie so nah. Zwar ist er tausende Kilometer weit weg, aber durch die Medien dann doch sehr nah. Ich fühle mit den Menschen, auch wenn ich mir nur ansatzweise vorstellen kann, wie es sein muss, sich vor Bomben in U-Bahn-Stationen zu flüchten und Panzer durch die Straßen fahren zu sehen. Sowas kenne ich sonst nur aus Filmen über den zweiten Weltkrieg. Ich hoffe und bete für die Menschen, dass dieser Krieg bald vorüber ist! Corona hat diese Welt schon ziemlich durchgeschüttelt, aber das jetzt ist kaum zu überbieten. Die Völker der westlichen Welt stehen zusammen und doch scheinen wir irgendwie machtlos gegen einen einzelnen Mann. Einen Mann, der so viel Macht hat, dass er quasi die ganze Welt aus den Angeln heben kann. Dieser Krieg wird vieles verändern und wir alle werden es zu spüren bekommen. Hoffen wir, dass er rasch ein gutes Ende nimmt. So gut es eben geht.

Tja, und ich träume hier den 1.-Welt-Traum vom Hippie-Bus und denke dabei mit einem schlechten Gewissen an die Menschen, die in der Ukraine um ihr Leben fürchten müssen. Das ist so viel größer, was da gerade passiert in der Welt...

 

 

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