Die langersehnten Fenster sind endlich da! Am Freitag, den 5. Juli kam Ansgar mit den Fenstern auf dem Hänger auf den Platz gefahren und ich habe vor lauter Freude ein Tänzchen veranstaltet auf dem Weg. So viele Nerven, so viel Stress und da waren sie nun. Insgesamt neun Fenster waren hinten auf dem Hänger, in unterschiedlichen Größen aber, bis auf drei, alle bodentief.

Ansgar hat sich auch direkt ans Werk begeben und angefangen die Fenster einzubauen. Ab und zu durfte ich ihm mal zur Hand gehen und dabei wurde schnell klar, wie schwer so 3-fach verglaste Fenster sind! Puh, das war eine ziemliche Schlepperei und Wuchterei, bis die meisten Fenster drin waren. Zunächst hat er sie an die entsprechenden Positionen gestellt und dort mit Hölzern ausgerichtet und fixiert. Vorher hat er natürlich die schwarzen Folien weggeschnitten. Der Rand der Folien wir von außen rundum auf die Fensterrahmen geklebt, was verhindert, dass Feuchtigkeit eindringen kann. Von innen werden die Rahmen dann ausgeschäumt und mit dem Holzverschraubt. Später werden dann noch die Übergänge verkleidet, aber das erzähle ich dann…

Am Freitag hat Ansgar also das Fenster und die Tür am Eingang, die Schlafzimmerfenster, das Küchenfenster und zwei der hinteren Fenster eingebaut. Da das Badezimmerfenster mit knapp 150 kg und das Doppelflügelfenster an der Seite einfach zu schwer für eine Person sind, kam er dann am Montag mit tatkräftiger Unterstützung wieder und dann wurde nochmal richtig geackert. Bei dem Badezimmerfenster konnten die beiden lediglich die Oberlichter ausbauen, um das Fenster etwas leichter zu machen, aber die große Scheibe mit dem Rahmen war auch so noch schwer genug. Das war eine ziemliche Plackerei, das große Fenster vom Hänger zu heben, ums Haus zu tragen und dann von hinten hoch ins Badezimmer zu hieven. Aber es hat geklappt und ich bin megahappy! Hier mal ein paar Eindrücke:

 

Nachdem dann alle Fenster drin waren, hat Ansgar noch fleißig geschäumt. Es ist endlich richtig schön hell hier!

Und jetzt kann es auch endlich weitergehen! Ansgar hat dann in der vergangenen Woche mit dem Badezimmer angefangen. Ich hatte mir für den Boden geschnittene Kieselfliesen ausgesucht, die er verlegt hat. Ihm gefiel das nicht so gut, aber mir umso mehr. Was meint ihr?

Bei den Arbeitsplatten hat er mir netterweise auch geholfen, denn für mich allein sind sie zu schwer zu tragen und so hat er sie mir zurecht gesägt und auch schon mal die Spüle ausgesägt. Ich habe im nächsten Schritt dann angefangen die Platten zu schleifen und zu ölen. Hier kann man schon die Ansätze einer Küche erkennen, oder?

Damit ich hier weiterkomme, habe ich mir dann am Donnerstag Urlaub genommen und in den letzten Tagen echt einiges geschafft und vor allem auch selbst gemacht! Zum Beispiel habe ich mir einen ausziehbaren Schreibtisch mit Schwerlastauszügen gebaut, damit ich etwas mehr Platz habe zum Arbeiten. Mein Arbeitsplatz ist nämlich quasi in einem Fach eines 50 cm tiefen IKEA Ivar Regal. Irgendwann kommen noch Türen davor, damit ich das alles an den Wochenenden einfach verschwinden lassen kann.

Ich habe auch die Wand tapeziert, vor der später mal der Gaskamin stehen wird. Es soll ein kleiner Hingucker werden und auch die eher schlecht gestrichene Wand dahinter kaschieren. Aber so tapeziert sieht es doch ganz gut aus, nicht?

Was habe ich noch gemacht? Ich habe den letzten Streifen Laminat verlegt vor den Fenstern, habe Regale angebracht im Schlafzimmer und im Hauswirtschaftsraum, habe Schränke geschoben und eingeräumt, geputzt und Zeug hin und her geräumt und, und da bin ich echt stolz auf mich, ich habe allein meine Schlafzimmertür eingebaut! BAM!

Dazu musste ich zunächts die Zarge zusammenbauen und verleimen. Nachdem diese über Nacht getrocknet war, habe ich sie am nächsten Tag mit Hilfe eines Türmontagesets in die Türöffnung eingesetzt und dann so justiert, bis alles laut Wasserwaage gerade war. Ich habe keine Ahnung wie oft ich gemessen habe und nochmal neu und nochmal... Irgendwann kam mir der Satz meines Bruders in den Sinn: "Wer viel misst, misst Mist!" Also habe ich die Tür eingehängt und siehe da, sie passte! Ok, dann konnte ich ja jetzt die Zarge einschäumen. Aber erstmal vorsichtig ausprobieren und die richtige Dosierung einstellen. Ich gebe zu, zunächst hatte ich die Flasche mit der Pistole verkehrt rum in der Hand und mich gewundert, warum mehr Luft als Schaum rauskam, aber das hatte ich dann schnell kapiert und dann ging's los. Das hat echt Spaß gemacht! Und während der Schaum aushärtete, konnte ich die Zierblende zusammenfügen, verleimen, eine Runde mit dem Hund gehen und nach ein paar Stunden die Zwingen entfernen und die Zierblende aufstecken. Toll! Meine erste selbst eigenbaute Zarge! Dann noch schnell ein paar Löcher in die Tür gebohrt, um die Schließgarnitur befestigen zu können und TADAAA! Fertig ist die Tür! Und sie schließt und sieht ganz toll aus und, hab ich es schon erwähnt, ich habe sie alleine eingebaut! Ich bin schon ganz schön stolz auf mich und auch Ansgar hat mich nach dem Fotobeweiß aus dem Status der Hilfspraktikantin zur Praktikantin erhoben.

Schritt für Schritt wird es langsam wohnlicher und nimmt die Formen an, die ich mir vorgestellt habe. Die Möbel finden ihre Plätze und ich richte mich auch langsam ein. Zwar ist fast alles noch im Hänger gelagert, aber es wird schon klarer, wo was hinkommt und wie es einmal werden soll. Ich schaffe Raum für die Dinge, die noch einziehen müssen. Ich schlafe auch selber noch im Bulli, denn noch ist kein Platz die Matratze hinzulegen und mir persönlich ist es auch noch zu unruhig, aber tagsüber halte ich mich fast nur im und ums Haus auf.

Ich habe auch schon viele nette Menschen hier kennengelernt! Alle sind supernett und offen und hilfsbereit. Ich fühle mich hier schon superwohl und angekommen. Hier bin ich richtig! Und das ist ein tolles Gefühl...

Und was steht jetzt in der kommenden Woche an? Ansgar wird mit dem Badezimmer weitermachen und ich freue mich schon darauf, meine kleine Wellnessoase wachsen zu sehen. Der Elektriker kommt auch und schließt die Lampen draußen und die letzten Dinge drinnen an. Ich hoffe, die Sanitärfirma kommt auch und macht endlich den Wasser- und den Gasanschluss, damit ich mir nicht immer Wasser bei den Nachbarn holen muss. Bislang konnten die Brauchwasserwärmepumpe noch nicht in Betrieb genommen werden, da es keine Warmwasserentnahmestelle gab, aber ich denke, ich kann morgen die Spüle einbauen und anschließen und damit auch den Wasserhahn in der Küche installieren. Dann sollte es gehen.

Es gibt noch genug zu tun, aber es wird! Und ich freue mich riesig!